Seite wählen

Blondine kennt keinen Schmerz

Achtung – es gibt schockierende Neuigkeiten! Am besten hinsetzen… und ein Sauerstoffgerät bereithalten. So, kann’s losgehen…?! Okay, noch einmal tief durchatmen… und nun aufgepasst – ich hatte einen Unfall. Ich weiß, ich weiß, es ist entsetzlich! Deswegen erspare ich euch auch besser die grauenvollen Einzelheiten… nur so viel – meine Hunde, eine Katze und ein plötzlich aus dem nichts auftauchender und ausgesprochen ungünstig plazierter Baum spielten dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Diese blöde Birke wird auf jeden Fall von meinem Anwalt hören, so viel steht fest!

Claudia Leins Das Montagsbulletin Drehbuchautorin Dorfen
Immerhin habe ich durch den Zusammenprall äußerst gravierende Verletzungen davongetragen – eine Abschürfung am Kinn und einen Kapselriß am linken Daumen. Sprich, ich bin quasi nur ganz knapp mit dem Leben davongekommen. Aber zum Glück sind wir Frauen ja, was Krankheiten oder Verwundungen anbelangt, hart im Nehmen – gebären munter Kinder auf Taxi-Rücksitzen und Restaurant-Toiletten, lassen uns in der Mittagspause die Brüste richten und koordinieren noch vom Krankenbett aus locker den siebenköpfigen Haushalt, sowie eine gut laufende Maklerfirma… das Übliche halt… Männer hingegen… schon beim ersten Anflug eines Schnupfens wird da der Notarzt gerufen… was für Weicheier… tja, das schwache Geschlecht eben…

Wobei es schon etwas verwunderlich ist, dass der Arzt das Ganze dermaßen lapidar abtut… so eine Schürfwunde ist doch keine Kleinigkeit… davon abgesehen, dass man auch die schweren psychischen Folgeschäden bedenken muss, falls tatsächlich eine Narbe am Kinn zurückbleiben sollte. Schließlich wäre ich damit praktisch völlig entstellt… jeder würde sich nach mir umdrehen, kleine Kinder würden schreiend vor mir davonlaufen, ich könnte nur noch nachts das Haus verlassen und… ähem… wo war ich…?! Ach ja – ebenfalls kaum nachvollziehbar ist, dass der gute Mann, bei dem es sich offensichtlich um einen Kurpfuscher handelt, mir für den Daumen außer einer Schiene keinerlei Schmerzmittel verschrieben hat. Also, nicht, dass ich welche brauchen würde… natürlich machen mir so ein bisschen Schmerzen überhaupt nichts aus… bloß zur Sicherheit, sozusagen…

Aber egal… im Grunde genommen brauche ich eigentlich gar keine ärztliche Hilfe… ich komme sehr gut allein zurecht, vielen Dank. Einfach Zähne zusammenbeißen und durch – gejammert wird nicht! Obwohl… das mit dieser Schiene ist schon ziemlich lästig… irgendwie muss man ja trotzdem den Alltag meistern… und ganz ohne die linke Hand geht’s eben nicht… menno… gerade versuche ich z.B. eine Flasche aufzuschrauben, und das ist wirklich total… au, aua… autsch!!

    Ich sollte vielleicht doch vorsichtshalber die Meinung eines anderen Arztes einholen… wie war nochmal die Nummer vom Notruf?!

Haarige Zeiten

Keine Ahnung, warum bei vielen Frauen mit zunehmendem Alter die Äußerlichkeiten so enorm an Bedeutung gewinnen. Ich hingegen bin da völlig entspannt – letztendlich kommt es doch nur auf die inneren Werte an und nicht, wieviel Kilo man auf den Hüften, oder wie viele Falten man im Gesicht hat, oder?! Body Positivity ist praktisch mein Lebensmotto… quasi… okay, ungeschminkt und unfrisiert würde ich mich jetzt nicht unbedingt auf die Straße begeben, aber ansonsten…

Claudia Leins Blog
Äh, Moment… wo kommt denn plötzlich dieses Büschel Haare in der Badewanne her…?! Und in der Bürste sind irgendwie auf einmal auch viel mehr Haare als früher… ziemlich besorgniserregend… wenn ich’s genau bedenke, ist mein Pferdeschwanz tatsächlich schon etwas dünner geworden. Dies hat zumindest eine gründliche Nachkontrolle durch ununterbrochenes Ertasten, sowie einem minütlich erfolgten Blick in den Spiegel ergeben.

Oh mein Gott, nun ist es so weit – ich werde eine von diesen alten Frauen, die ihr schütteres Haar über die kahlen Stellen kämmen müssen. Womöglich bekomme ich sogar eine komplette Glatze… grauenvolle Vorstellung… wobei ich mir dann natürlich eine dieser schicken Perücken zulegen könnte, die… nein, nicht, bevor ich nicht alles versucht habe, um diese drohende Katastrophe abzuwenden!

Gleich mal im Internet recherchieren, was man da machen kann. Die Arbeit muss eben solange erst einmal liegen bleiben, es gibt jetzt wichtigere Dinge. Aha… Basilikum soll helfen… werde mir gleich mal eine Pflanze zulegen. Außerdem bin ich noch auf mehrere Pflegeprodukte gestoßen, die bei regelmäßiger Anwendung volles, glänzendes Haar in ein paar Wochen versprechen… die Fotos und Erfahrungsberichte sehen wirklich sehr überzeugend aus… oha, ganz schön teuer… aber dafür bestimmt umso wirksamer… gleich mal bestellen… kann ja nicht schaden. Immer noch günstiger als eine Haartransplantation… obwohl man dies eventuell auch in Erwägung ziehen sollte.

Ach, meine Frisörin sagt, dass Haarausfall bei meiner Menge an Haaren ganz normal ist, besonders im Frühjahr…?! Klar, hab ich mir eigentlich gleich gedacht…

    Ein Glück, dass ich nicht eitel bin! Sonst hätte mich das Ganze vielleicht doch ein wenig beunruhigt…

Easy Smalltalk

Ein Treffen mit Kollegen in einem Restaurant steht an… herrlich, endlich mal wieder ein Abend außer Haus… ähem… natürlich gehe ich andauernd aus… sozusagen ununterbrochen… schließlich pflege ich ein reges Sozialleben. Dummerweise sind die meisten solcher Verabredungen jedoch recht spät… also, nach 18:00 Uhr… quasi mitten in der Nacht… weshalb es gelegentlich… praktisch so gut wie nie… vorkommen kann, dass ich zu müde bin, um mich auf den Weg zu machen. Was keineswegs an meinem Alter liegt, sondern einzig und allein an meiner neuen Couch, die regelmäßig dafür sorgt, dass ich mich einfach nicht mehr von ihr erheben kann. Mittlerweile habe ich den starken Verdacht, dass es sich dabei um eines dieser höchst gefährlichen menschenfressenden Exemplare handelt… ich hätte das Teil vielleicht nicht ohne sorgfältigere Überprüfung im Internet bestellen sollen… man hört ja immer wieder von Fällen, wo Menschen urplötzlich von ihrem Sofa verschluckt wurden. Falls ich mich also irgendwann nicht mehr melden sollte, dürfte klar sein, welches Schicksal mich ereilt hat…

Claudia Leins Blog
Aber jetzt wieder zu meinem unvergesslichen Ausgehabend… wie nett, der Kollege, der übrigens in den USA lebt, hat ein paar seiner amerikanischen Freunde dabei… die allerdings kein Wort deutsch sprechen. Zum Glück verfüge ich über ausgesprochen fundierte Englischkenntnisse, deshalb dürfte es keinerlei Problem darstellen, mit den Amerikanern eine entspannte Konversation zu bestreiten. Nun gut… eigentlich hatte ich nur in der Schule Englisch… und auch sonst wenig Gelegenheit, meine Sprachkompetenz unter Beweis zu stellen… aber so ein bisschen Smalltalk kann ja wohl nicht so schwer sein!

Oh Mann, reden die schnell… da kommt man irgendwie überhaupt nicht mehr hinterher… wäre wirklich schön, wenn die Herrschaft zwischendrin mal Luftholen würden, damit ich… ah, gerade erzählen sie irgendwas von Kuus, oder Gnus, oder so… keine Ahnung, was zur Hölle das sein soll… am besten, ich nicke einfach verständnisvoll auf die Frage, ob mir diese Dinger ein Begriff sind… und breit lächeln kann auch nie schaden. Hm… offenbar scheint meine Antwort wohl nicht ganz zufriedenstellend gewesen zu sein… Moment – sie zeigen mir ein Foto… ach, Gänse… Goose… logisch, hab ich mir doch gleich gedacht… anscheinend halten sie sich Gänse als Haustiere… wie süß… es geht doch nichts über wahre Tierliebe… wirklich herzerwärmend! Äh… halt… oder handelt das Gespräch etwa davon, die armen Viecher zu essen?! Gänsebraten, sozusagen…?! Ich bin mir nicht sicher… am besten wieder nicken und lächeln, damit kann man nichts falsch machen…

    Hach, ist doch immer wieder schön, in einer fremden Sprache zu plaudern!

Ordnung im Blondinen-Leben

Habe gerade einen Artikel über die positiven Effekte des Aufräumens gelesen… angeblich werden dabei sogar Glückshormone freigesetzt… aha… okay… Außerdem soll ein sauberes und ordentliches Umfeld die Konzentration und Produktivität steigern… interessant… Wobei ich persönlich natürlich schon immer wusste, dass Ordnung das halbe Leben ist… weswegen sich bei mir zuhause auch alles stets an seinem Platz befindet… quasi.

Claudia Leins Blog

Im Prinzip ist es nämlich gar nicht so schwer, Ordnung zu halten – man muss nur die Dinge, die man gerade benutzt hatte, danach sofort wieder wegräumen. Z.B. werde ich jetzt, nachdem ich meinen Morgentee zu mir genommen habe, den Becher und die Kanne gleich… Moment, vielleicht schau ich erst noch schnell in meine Mails… nicht, dass ich da was Wichtiges verpasse…

Ach, stehen der Becher und die Kanne etwa immer noch da…?! Komisch… andererseits – Arbeit geht halt vor, so gesehen… schließlich muss das Geld für den Tee ja irgendwo herkommen, gell…?! Gut, dann werde ich das wohl mal eben in die Küche… dabei fällt mir ein – bevor ich aufräume, könnte ich mir eigentlich noch rasch was zum Essen machen… dann lohnt sich das Ganze wenigstens… und nicht, dass ich beim Befüllen der Spülmachine womöglich noch in den Unterzucker komme… Hausarbeit ist ja bekanntermaßen extrem kräftezehrend. Frisch gestärkt erledigt sich die Aufräumerei danach bestimmt wie von selbst! Mmh… bin plötzlich so müde… ich glaube, ich sollte mich lieber ganz kurz hinlegen… nur zur Sicherheit, sozusagen… immerhin heißt es nicht umsonst: Nach dem Essen sollst du ruhen…

Ups… da bin ich doch tatsächlich komplett weggepennt… na so was! Allerhöchste Zeit, dass ich mich wieder an den Schreibtisch setze, sonst ist das heutige Pensum nicht mehr zu schaffen. Für solche Nebensächlichkeiten wie Aufräumen oder Abspülen hab ich deswegen jetzt wirklich keine Zeit! Mach ich dann später… oder morgen… oder so…


Man kann’s schließlich auch übertreiben mit dem Ordnungswahn…

Quarantäne-Queen

Nachdem sich die Coronafälle in meinem Umfeld häufen, war abzusehen, dass es auch irgendwann mich treffen wird. Kein Problem, schließlich habe ich mich bereits seit Wochen mental und technisch auf den Ernstfall vorbereitet. Der Kühlschrank ist gefüllt, die Vorräte an Toilettenpapier, Nudeln und Mehl wurden aufgestockt… und die Fernbedienung liegt bereit. Kann also nichts mehr schief gehen… die zwei Wochen Quarantäne überstehe ich locker! Keine Ahnung, warum manche Leute deswegen so ein Theater machen… ich bin ja schon aus beruflichen Gründen daran gewöhnt, die meistens von Zuhause aus zu arbeiten. Weswegen die 14 Tage mit Sicherheit wie im Flug vergehen werden.

Claudia Leins Blog
Hm… etwas merkwürdig ist es schon, dass man so gar nicht das Haus verlassen darf… also, nicht mal zum Bäcker, quasi… wo ich gerade jetzt unbändigen Appetit auf frische Brezeln hätte… schließlich bin ich krank, da sollte mir eigentlich jeder Wunsch von den Augen abgelesen werden. Aber die pflegerischen Qualitäten der Hunde lassen leider sehr zu wünschen übrig… und da in dem Laden neben Backwaren auch Wurst angeboten wird, ist es wahrscheinlich keine gute Idee, sie alleine zum Einkaufen zu schicken. Auf die Katzen ist ebenfalls kein Verlass – anstatt sich liebevoll um mich zu kümmern, haben sie sehr deutlich ihren Unmut darüber geäußert, dass ich aufgrund meiner Krankheit die Fütterungszeiten nicht pünktlich eingehalten habe. Nun gut, dann werde ich eben heldenhaft auf meine Brezeln verzichten… sehr bedauerlich, dass kein Kamerateam in der Nähe ist, um meine tapfere Bewältigung dieser schwierigen Phase für nachkommende Generationen festzuhalten. Werde mich gleich mal erkundigen, ob ein Fernsehsender eventuell Interesse an diesem extrem wichtigen Zeitdokument hätte…

Unglaublich, wie schnell die Zeit in der Quarantäne verfliegt… inzwischen müsste ja schon wenigstens die Hälfte… ach, erst zwei Tage…?! Doch so wenig… komisch… kommt mir irgendwie länger vor… nicht, dass ich Probleme damit hätte, noch ein wenig hier daheim auszuharren… endlich kann ich mich ganz in Ruhe meinen anstehenden Projekten widmen. Wobei… andererseits darf man nicht vergessen, dass ich mich im Krankenstand befinde… praktisch arbeitsunfähig, sozusagen. Weshalb ich lieber mein Wissen über die neuesten Netflix Serien auffrischen sollte… derartige Informationen sind ja in meinem Job quasi essentiell… und außerdem lassen sich so etliche Stunden sinnvoll füllen.

Na, dann mal sehen, wie viele Tage mittlerweile vergangen sind… wie, erst drei…?! Kann nicht sein… dabei muss es sich um einen Irrtum handeln… ob an den Verschwörungtheorien vielleicht doch was dran sein sollte…?! Hat Olaf Scholz etwa an der Uhr gedreht?! Oder bin ich womöglich aus Versehen in eine Geheimoperation der NSA geraten…?!

    Hilfe – ich will sofort hier raus…!!

Fit und frisch

Sicher, man kennt das ja – zu Beginn des neuen Jahres werden etliche gute Vorsätze gefasst, die dann genauso schnell wieder in Vergessenheit geraten. Bei mir ist das jedoch anders – wenn ich mir etwas vornehme, wird das selbstverständlich auch konsequent durchgezogen… und zwar so was von! Wobei es im Prinzip eh kaum etwas gibt, was ich noch zu verbessern hätte… okay, bisschen mehr Sport könnte vielleicht nicht schaden – meine tägliche Yoga-Routine hat doch ein wenig gelitten in letzter Zeit… aufgrund der Umstände, sozusagen… nicht meine Schuld… diese ganzen Feiertage bringen einem den Tagesrhythmus völlig durcheinander!

Claudia Leins Das Montagsbulletin
Zum Glück hat nun endlich der Alltag wieder begonnen – höchste Zeit also, das mit meiner sportlichen Betätigung erneut aktiv anzugehen… regelmäßige Praxis ist nämlich das A und O! Weshalb ich mich sofort ans Üben machen werde… äh, gleich… nach dem Frühstück… Sport auf nüchternen Magen kann bekanntlich zu ernsten Kreislaufproblemen führen… hab ich erst neulich gelesen… lieber kein Risiko eingehen. So, aber jetzt – frisch gestärkt auf die Matte! Hm… möglicherweise war es doch keine so gute Idee, noch ein fünftes Schokobrot zu essen… irgendwie kneift die Yogahose ein wenig… liegt zwar höchstwahrscheinlich daran, dass ich sie das letzte Mal zu heiß gewaschen habe… ein paar neue Leggins könnten trotzdem nicht schaden… außerdem ist gerade Schlußverkauf… werde gleich mal einen kurzen Blick ins Internet werfen…

Oha… so spät schon… tja, damit ist leider das Üben für heute gestorben – ich hab schließlich auch noch was anderes zu tun. Davon abgesehen gibt es sowieso nichts Besseres, als mit Yoga in den Morgen zu starten… erfrischt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist, quasi… danach ist man für das Tagwerk perfekt gerüstet. Einziger Nachteil dabei ist eventuell die Tatsache, dass ich dafür etwas eher aufstehen muss, um arbeitsmäßig nicht in Verzug zu geraten. Doch das dürfte kein Problem sein… einfach nur den Wecker auf eine Stunde früher stellen und dann… ups… schaut so aus, als hätte ich total verschlafen… zu dumm, dann wird das heute wohl auch nichts, mit dem Yoga…

    Im Grunde genommen ist ein erholsamer Schlaf ohnehin viel wichtiger als Sport …