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Ruhm und Ehre

Als Schöpferin einzigartiger Drehbücher muss man sich natürlich gelegentlich am Set blicken lassen, um der Produktion und den Schauspielern die Gelegenheit zu geben, sich herzlich für die kunstvoll gedrechselten Dialoge zu bedanken. Zu diesem Zwecke habe ich mich auf die Reise nach Hamburg zum Drehort begeben… um meine Bewunderer zufriedenzustellen ist mir eben kein Weg zu weit…

Hm… komisch – kein roter Teppich am Set… vielleicht hätte ich mein Kommen doch etwas nachdrücklicher ankündigen sollen… andererseits… die Menschentraube, die sich sonst um meine Person herum gebildet hätte, wäre beim Dreh wahrscheinlich sowieso eher hinderlich gewesen. Oh, da ist ja auch schon die Producerin, sie wird bestimmt völlig aus dem Häuschen sein, mich endlich kennenzu… ach… nur ein schnelles Hallo im Vorbeigehen und das war’s…?!

Claudia Leins Blog
Seltsam… ich vermute, sie hat mich gar nicht erkannt… schließlich haben wir uns bis jetzt nur via Bildschirm gesehen… schätzungsweise war sie im ersten Moment von meiner strahlenden Erscheinung und meiner charismatischen Ausstrahlung quasi wie geblendet… ich werde mich ihr einfach noch einmal vorstellen.

Also… ähem… offensichtlich ist man hier völlig unvorbereitet, was den Besuch einer derart bedeutenden Persönlichkeit wie mich betrifft… nicht nur, dass mir keinerlei Erfrischungen angeboten wurden (…wenigstens ein paar Häppchen und etwas Champagner zum Anstoßen hätte ich eigentlich schon erwartet…), es steht auch kein Kamerateam bereit, um mich hinsichtlich der filmischen Umsetzung meines bahnbrechenden Werkes zu befragen… man könnte sogar sagen, dass ich weitestgehend ignoriert werde… zum Teil kennt man noch nicht einmal meinen Namen… wirklich unerhört!! Wenn ich nicht von Natur aus so bescheiden und zurückhaltend wäre, würde ich ernsthaft darüber nachdenken, rechtliche Schritte einzuleiten.

Stattdessen habe ich mich – selbstlos, wie ich nun mal bin – dazu bereiterklärt, mein umfassendes schauspielerisches Können als Komparsin zur Verfügung zu stellen. Man hilft ja immer gern… schließlich wollen wir doch alle im Grunde dasselbe – den Erfolg der Produktion. Und dass dieses Projekt durch meine Mitwirkung vor der Kamera nur gewinnen kann, steht ja wohl außer Frage!

   

Ich denke, die ersten lukrativen Angebote als Schauspielerin werden nicht mehr lange auf sich warten lassen…

Carpe diem

Home Office war für mich als Blondine und Autorin ja schon vor Corona die Regel, weshalb sich wohl kaum jemand besser als ich damit auskennt, wie man auch von Zuhause aus produktive und extrem effektive Arbeit leisten kann. Wichtig dabei ist vor allem eine gut durchdachte Stukturierung des Arbeitstages – bewusste Zeitplanung, sag ich da nur!

Mit dem ersten Klingeln des Weckers raus aus den Federn und… mmh… noch fünf Minütchen… wieso klingelt das blöde Ding eigentlich überhaupt so früh…?! Ist doch noch total dunkel… keine Ahnung, wieso man um diese unchristliche Uhrzeit aufstehen soll… ich drück mal eben die Schlummerta… chchrrrr… ups, da muss ich wohl versehentlich wieder eingeschlafen sein…

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Andererseits… es arbeitet sich natürlich wesentlich besser, wenn man gut ausgeruht ist. Jetzt nur noch schnell eine Kleinigkeit frühstücken und dann nichts wie ab an den Schreibtisch!

Wobei… eigentlich ist es ja ausgesprochen ungesund, Mahlzeiten einfach so hinunterzuschlingen… und immerhin ist das Frühstück praktisch die wichtigste Mahlzeit des Tages… vielleicht sollte ich mir doch lieber ein wenig mehr Zeit nehmen… währenddessen kann ich ja schon mal meine Mails checken… und ganz kurz bei Facebook und Instragram vorbeischauen… Social Media Präsenz ist schließlich immens wichtig, gerade als Autorin. Hach, wie süß, diese Tiervideos… immer wieder eine Freude… Hoppla, schon so spät…?! Nun aber rasch ins Bad… und danach frisch ans Werk!

Allerdings hat das rüde Wecken heute morgen leider seine Spuren hinterlassen… ziemlich unerfreulich, der Blick in den Spiegel – mir fehlt eindeutig mein Schönheitsschlaf. Am besten, ich trage erst einmal eine Feuchtigkeitsmaske auf, danach ein kühlendes Augengel… und eine Anti-Aging-Creme… bevor ich mich dann meinen Haaren widme, die ebenfalls dringend meine Zuwendung benötigen… in diesem derangierten Zustand kann ich mich auf keinen Fall an den Computer setzen… ich hab nämlich neulich erst gelesen, dass es für die Arbeitsmoral von großer Bedeutung ist, sich mit seinem Äußeren vollends wohlzufühlen… So, alles erledigt… puh, ich bin völlig geschafft…

    Also ehrlich – Arbeiten im Home Office ist dermaßen anstrengend!